Angesichts der letzten AfD-Wahlschlappen stellt sich die Frage, wer die Partei wählt und warum, drängender denn je. Eine Frage, auf die die AfD bis heute keine belastbare Antwort gefunden hat. Wahrscheinlich wird sie auch noch länger brauchen, um sich darüber im Klaren zu sein, wen sie eigentlich vertritt. Gleichwohl steckt in dieser Frage durchaus das Potential, die erbittert geführten inneren Grabenkämpfe zu befrieden: bürgerlich-konservativ oder doch die rechte Bewegungspartei für das 21. Jahrhundert? Der Graben zwischen den ideologischen Intentionen der Parteispitze und der politischen Motivation der Basis sowie der eigenen Wählerschaft reicht jedoch bis zur Parteigründung zurück: Die Anti-Euro-Professorenpartei entwickelte von Anfang an ein inhaltliches Eigenleben, das über die Jahre ihrer Existenz so manchen Funktionär von ihr entfremdete. Denn anstatt sich nach den liberalkonservativen Vorstellungen ihrer Gründer auszurichten, wurde sie mehr und mehr zur Projektionsfläche für Konfliktlinien innerhalb der deutschen Gesellschaft, die noch keine parteipolitische Repräsentation gefunden hatten. Fast 10 Jahre nach ihrer Gründung schält sich nun jedoch ein gewisser Wählertypus heraus, der das Fundament für die AfD bildet. Daniel Fiß, verantwortlich für den Feldzug-Blog, analysiert die Daten der Wahlforschung und die politikwissenschaftlichen Untersuchungen zur Wählerbasis der AfD akribisch. Im Gespräch gibt er Antworten darauf, wer die AfD wählt und welche Politik ihre Wähler von ihr erwarten.
2 Antworten auf „Wer wählt die AfD? Rückschlüsse aus den letzten Wahlen – Daniel Fiß im Gespräch“
Die AfD ist die alleinige Oppositionspartei, die wir im Bundestag, auch Bundeskita genannt, haben.
Die Analyse zur AfD kann man so oder so sehen. Der größte Irrtum im Postcast ist, daß das Parteiensystem an sich als demokratisch angesehen wird. Davon kann aber keine Rede sein. Die Führer der etablierten Parteien tun im Verbund mit den Mainstreammedien und der Regierung alles, die AfD in Grund und Boden zu diffamieren. Die AfD macht aber den Fehler, „aufzupassen“, daß man nicht in den Beobachtungsstatus kommt. Die AfD hat nur eine Chance, wenn Sie die volksverachtende Politik der Regierung ohne taktische Überlegung bloßstellt. Entweder wachen größere Teile des eingeschläferten Volkes auf oder es hat sowieso keinen Sinn. Das Podcast ist einfach im Grunde im System verhaftet, was von einer funktionierenden Demokratie ausgeht. Von den diktatorischen Tendenzen habe ich nichts gehört.