Wann koaliert die AfD mit der CDU? – Benedikt Kaiser und Philip Stein diskutieren

Der „heiße Herbst“ hat stark begonnen. Doch wie geht es jetzt weiter? Erleben wir, angesichts der medialen Beruhigungspillen und des „Krisenmanagments“ der Ampel-Regierung, bald eine Phase der Stagnation? Gilt es jetzt, wieder verstärkt auf das Parlament zu setzen? Die AfD steht dabei vor wegweisenden Entscheidungen: Ist eine Koalition mit der CDU, gar der SPD denkbar? In Sachsen und Thüringen wird diese Frage heiß diskutiert. Benedikt Kaiser und Philip Stein diskutieren die Möglichkeiten.

3 Antworten auf „Wann koaliert die AfD mit der CDU? – Benedikt Kaiser und Philip Stein diskutieren“

Hallo Benedikt, hallo Philip,
Euer Podcast ist prinzipiell einer der interessantesten von allen, die ich so höre. Die gemeinsame Strategie-Entwicklung mitzuerleben ist spannend.
Ich möchte ein paar Thesen in den Raum stellen, die Ihr ja vielleicht in der nächsten Sendung mal aufgreifen könnt oder einfach nur für Euch durchdenken könnt.
1) Ihr meint, die Wähler sind vergesslich. Ich behaupte, die Wähler haben keine Möglichkeit Kritik zu üben. Das System gibt den Wählern eine Stimme. Bei der Vergabe dieser einen Stimme, müssen sie überlegen, welche Partei unter rein strategischen Überlegungen zu wählen ist, damit der Schaden für sie selbst und das Land in der nächsten Wahlperiode am geringsten ausfällt. Ein Teil der Wähler macht das mit dem Verstand genau so strategisch, der größere Teil macht das emotional so. Niemand erwartet noch wirklich etwas Gutes von irgendeiner Regierung. Aber bestimmte Konstellationen können so richtig schlecht werden, und die gilt es zu vermeiden. Genau deshalb wird so oft die CDU gewählt und eben auch nicht die AfD. Weil viele eben lange wussten, dass unter Rot-Grün-Lila alles noch viel schlechter werden würde. Und wenn ihr ehrlich seid, die aktuelle Regierung ist der Beweis für die Richtigkeit meiner These. Es war besser die Merkel-CDU weiter zu wählen.
2) Ihr meint Parlamentarier der AfD sollten nicht koalieren. Ich meine, die Parlamentarier lassen sich wählen und nehmen diesen Leidensweg auf sich, um irgendwann die Vorteile zu genießen, die dieses System ihnen verspricht. Das System korrumpiert sie alle, z.B. mit einer Wahnsinns-Altersvorsorge. Das was die Analena, Robert, Christian & Konsorten jetzt alle gerade auskosten. Die AfD kann erst dann in eine Regierung aufgenommen werden, wenn sie genau wie die Grünen „regierungsfähig“ ist. Das heißt dann, dass sie alle Sprüche aus der Oppositionszeit hinter sich lassen müssen, um Politik für die Leute zu machen, die sie vorher über die Medien „hochgeschrieben“ haben. Sie werden dann genauso gegen die Bevölkerung agieren (nach außen müssen, nach innen wollen), wie alle anderen Regierungen vor ihnen das auch gemacht haben. Das geht nicht anders.
3) Ihr denkt sicherlich, eine AfD-Regierung würde für das Volk da sein. Ich behaupte: Keine Regierung kann für die Bevölkerung arbeiten, nachdem die Regierungsform einmal gefestigt worden ist. Wenn der Apparat einmal eine gewisse Stabilität erreicht hatte (in der BRD Mitte der 1970er) muss jede Regierung dafür arbeiten, dass ihre Herrschaft, also aktuell die Demokratie und damit ihre Vorteile als Gemeinschaft der herrschenden Parlamentarier und des tiefen Staates erhalten bleibt. Deshalb beschwören sie alle so die „wehrhafte Demokratie“. Auch die Medien, die inzwischen nur noch von den Regierungskampagnen leben. Herrschaftsformen gehen immer unter. Auch die Demokratie ist da gerade dabei. Denn um an der Macht zu bleiben, mussten Scholz und Habeck Deutschlands Wohlstand und seine wirtschaftliche Grundlage gerade an die USA abtreten. Sie hatten dazu keine Alternative, denn sonst hätte man sie durch andere Handlanger aus der zweiten Reihe ersetzt, die das an ihrer statt durchgezogen hätten.
4) Ihr meint die Demokratie geht ewig so weiter. Ich behaupte, jede Regierungsform endet, wenn die Herrscher ihre Herrschaft nicht mehr finanzieren können. Und das passiert leider zwangsläufig immer wieder. Denn Herrschende brauchen ständig mehr Geld, um sich an der Macht zu halten. Irgendwann (und da sind wir jetzt) können die Regierenden weder die Steuern weiter erhöhen noch die Verschuldung ausweiten, weil das zu Inflation führt. Dann ist das Ende der Herrschaft erreicht. Genau das spüren die Herrschenden immer mehr und deshalb versuchen sie einen (Great) Reset.
Ihr macht einen verdammt guten Job bei der Betrachtung von Meta-Politik. Aber es gibt eben auch eine Meta-Ebene von Herrschaft an sich. Also etwas was unsere Demokratie mit all den Herrschaftsformen zuvor gemeinsam hat. Und wenn Ihr Euch mal damit beschäftigen würdet, könnten Ihr einige interessante Erkenntnisse gewinnen. Viel Spaß dabei und viel Erfolg mit Eurem Podcast.
Michael

Ach das wäre schön

Beide Parteien haben sehr gutes Personal gutes Wissen

Ich würde mich freuen

So geht es doch nicht weiter
Die zerstören unser Land

Liebe Kommentatoren,
bei all euren Überlegungen vergesst ihr einen ganz wichtigen Punkt – viele, gerade die extrem betroffenen Bürger in unserem Land, haben überhaupt nicht mehr die finanziellen Möglichkeiten auf irgendwelche Demos zu fahren oder sind genauso wie ich, sehr damit beschäftigt sich auf die kommende Zeit vorzubereiten. Der andere Punkt ist, das ich einfach keinen Sinn mehr darin sehe, in meiner Stadt Spazieren zu gehen. Persönlich fehlt mir wirklich der große, organisierte Protest zum Beispiel in Bonn. Ich schreibe ganz bewusst Bonn, als alte Hauptstadt der Republik und natürlich auch, um den politischen Gegner in Form der Regierung und dessen verlängerten Arm – die Polizei als Institution (ich möchte die einzelnen Polizisten ganz klar ausnehmen – ich kenne durch meine berufliche Tätigkeit viele und bei denen brodelt es auch sehr stark) – entgegen zu wollen. Ich war selbst im August 2020 in Berlin und kann mich gut daran erinnern, wie gegen friedfertige Bürger vorgegangen worden ist. Auch die mediale Aufmerksamkeit fehlt in ganz weiten Punkten. Hier wäre eine Zusammenschluss der freien Medien und der blauen Partei sehr wünschenswert.
Über eine kurze Rückmeldung von euch würde ich mich sehr freuen. Mit besten Grüßen aus ingolstadt – Bernhard b.

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